Vater Rhein: Schwimmen von Quelle bis Mündung

Wind hats jede Menge am Bodensee, meist auf ein Mal - das freut dann die Jollensegler (Foto: Matt Tilghman/ Shutterstock)
Wind hats jede Menge am Bodensee, meist auf ein Mal – das freut dann die Jollensegler (Foto: Matt Tilghman/ Shutterstock)

Der Rhein entspringt mitten in den Schweizer Bergen und ist Deutschlands längster Fluss. Nun schwimmt ein Extremsportler von der Quelle bis zur Mündung zum Weltrekord…

Im Land der Berge ist Wasser allgegenwärtig. Hier entspringt der Rhein, einer der grössten und wasserreichsten Flussläufe Europas. Schweiz Tourismus macht mit der Sommer-Kampagne „Das blaue Wunder – Rhein 2012“ auf die wertvolle Ressource „Wasser“ und auf die Schönheiten und Angebote entlang des Flusses aufmerksam. Idyllische und unterhaltsame Wasser-Ausflüge lassen sich in der Ferienregion St.Gallen-Bodensee unternehmen.

St. Galler Rheintal

In der Ostschweiz schlängelt sich der noch junge Rhein vorbei an den steilen Reblagen der Bündnerherrschaft, passiert den berühmten Kurort Bad Ragaz, bevor er in Sargans seinen Lauf ändert und in Richtung des ebenfalls weinreichen St.Galler Rheintals fliesst.

Bei Hard in Vorarlberg mündet der regulierte Rhein in den Bodensee. Der ursprüngliche Flusslauf mit dem wildromantischen Alten Rhein erstreckt sich bis in den Kanton St.Gallen. Im Konstanzer Trichter fließt er als Seerhein in den Untersee, verlässt ihn als Rheinsee, der in den Hochrhein in Richtung Schaffhausen übergeht.

 „Rorschacher Badi“

Eine lauschige Uferpromenade, Geschäfte und Restaurants verführen im Hafenstädtchen Rorschach am Bodenseezum Flanieren. Das stattliche Kornhaus, Getreidespeicher und Wahrzeichen des Ortes, beherbergt ein ungewöhnliches Museum.

Nachbildungen von Pfahlbauhütten mit Töpfen, Tiegeln und Gerätschaften zeugen vom steinzeitlichen Leben am See und dürfen hier angefasst und ausprobiert werden. Gebadet wird im Rorschacher Strandbad oder in der „Rorschacher Badi“, einer der letzten historischen Badhütten am Bodensee.

Wildromantisch ist ein Ausflug mit dem Kursschiff aus der Rorschacher Bucht an die Mündung des Alten Rheins. Während die unberührten Ufer des Naturschutzgebiets von Altenrhein bis zum Städtchen Rheineck vorüberziehen, lassen sich vom Deck aus Fischreiher und andere seltene Vogelarten beobachten.

Und dann das, am 15. Mai 2012. Der Schweizer Wasserbotschafter Ernst Bromeis wollte den Rhein von der Quelle bis zur Mündung durchschwimmen. Heute, nach rund 400 zurückgelegten Kilometern, muss er von seiner Vision Abschied nehmen. Seine Gesundheit lässt eine Weiterführung nicht mehr zu. Per sofort sind sämtliche Veranstaltungen anlässlich des Projektes: „Das blaue Wunder – Rhein 2012“ abgesagt.

Nach 400 Flusskilometern abgebrochen

Vor zwei Wochen startete der Schweizer Schwimmer und Wasserbotschafter Ernst Bromeis mit einer großen Vision und begab sich auf eine 1230 Kilometer lange Reise: den Rhein von der Quelle im Tomasee (Graubünden) bis zur Mündung in Hoek van Holland schwimmend zurückzulegen, lautete das Vorhaben. Gestern Abend informierte Bromeis Schweiz Tourismus, dass er das Projekt abbrechen müsse. Er habe schwer mit diesem Entscheid gerungen, ließ er verlauten. An ein Weitermachen sei nicht zu denken, seine Gesundheit lasse eine Weiterführung nicht mehr zu.

Rund vierzig Kilometer täglich hat sich Ernst Bromeis seit dem Start am Tomasee flussabwärts gekämpft, schwimmend, und, häufiger als ursprünglich geplant, auch im Kajak. Er kämpfte mit zahlreichen Herausforderungen, und die Bedingungen waren äußerst hart. So lag der Rhein an der Quelle noch unter einer meterdicken Eisschicht, und einmal geriet Bromeis gar in einen Hagelsturm.

Extrem Kräfte raubend aber sei vor allem das ungewöhnlich kalte Wetter gewesen, konstatiert Bromeis. Seine Etappenplanung sei auch zu optimistisch gewesen, analysiert Bromeis: „Ich habe mich mit den mir zur Verfügung stehenden Grundlagen gut auf dieses Projekt vorbereitet. Meine Fitness stimmte, und die Erfahrung aus der Durchschwimmung der Schweizer Seen ließ mich berechtigterweise zuversichtlich sein. Mit den veränderten Rahmenbedingungen hat sich die schwimmerische Umsetzung letztlich aber als unmöglich erwiesen.“

Wasser-Expedition mit Botschaft

Nicht die sportliche Leistung stand für Ernst Bromeis bei dieser Wasserreise im Vordergrund, sondern die Botschaft, dass Wasser eine endliche Ressource ist, der es Sorge zu tragen gilt. Darüber hinaus repräsentierte Bromeis im „Jahr des Wassers“ die Schweiz als attraktives Wassererlebnisland im Rahmen von Medienanlässen, die Schweiz Tourismus (ST) entlang der Strecke veranstalten wollte. Per sofort sind sämtliche Veranstaltungen anlässlich des Projektes: „Das blaue Wunder – Rhein 2012“ abgesagt.

Die mediale Begleitung des Projektes „Das blaue Wunder – Rhein 2012“ war ein attraktives Zusatzprojekt der ST-Sommerkampagne zum Wasserland Schweiz. ST nutzte das Projekt, um den 50 Millionen Menschen, die entlang des Rheins leben, die touristischen Schönheiten des Wasserlandes Schweiz sowie die Bedeutung des Elements Wasser für die Menschheit näher zu bringen mit den zentralen Botschaften „Natur und Authentizität“.

Artikelbild: Matt Tilghman/ Shutterstock

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